Mittwoch, 27. Mai 2009

Verschnaufpause


Ich weiß, die Abstände in denen ich meinen Blog schreibe, werden immer länger. Aber diesen Monat gings wirklich rund. Gerade habe ich meine Abschlussprüfung für diesen Monat Englisch geschrieben und endlich ist durchatmen angesagt.

Muss mal in meinem Kalender nachsehen, ob überhaupt etwas besonderes geschehen ist die letzten Wochen, abgesehen von Bücher wälzen und Englisch lernen.

Ah ja, nach einem erneuten Kampf mit den Behörden habe ich letztlich doch noch mein endgültiges Visum bekommen (das letzte Formular galt nur übergangsweise). Will gar nicht mehr zurückdenken, denn bei dem ganzen Behördenkram ist mir regelrecht der Kragen geplatzt. Vergessen wir das Thema, ist ja alles gut gegangen.

Das Drama Visum hinter mir, gings gleich auf ins nächste Abenteuer: Semester-Zwischenprüfung in spanischer Kolonialliteratur. Hatte große Bedenken diese Prüfung einigermaßen gut zu bestehen, da die Professorin, wie bereits erwähnt, nicht ohne ist. Aber ich habs gemeistert und das mit einem zufriedenstellenden Ergebnis *:)*. Darauf folgten meine regelmäßigen Englischprüfungen und ein Berg von Lektüre. Ist zwar schön, wenn man die Chance hat viel zu lernen, doch irgendwann ist auch mal Schluss. Mit Englisch mache ich nun also mindestens einen Monat Pause und wenn ich es schaffe fleißig selbst zu lernen, kanns sein, dass ichs ganz lasse. Bringt mir zwar einiges, aber erstens Mal freut sich mein Konto über eine Verschnaufpause und zweitens geht die Uni ganz klar vor. Juhu, ich hab die Abende frei! Naja, frei nur in dem Sinne, dass ich nicht mehr außer Haus muss und ab und zu ins Kino gehen kann (ist auch schon für Montag geplant). Aber wichtiger ist sind jetzt meine zwei anstehenden Seminararbeiten, die ich bis mitte Juli abgeben muss und womit ich noch nicht begonnen habe. Tja, das Studium wird einem halt nicht einfach geschenkt. Doch es macht Spaß und dafür investiere ich gerne meine Zeit.

Mitte Mai haben wir Paulina, eine Freundin aus Polen, und ihren Freund verabschiedet. Die beiden waren ca. 1,5 Jahre in Peru und kehren jetzt zurück in sein Heimatland, Italien. War ein schöner Abend und eine lange Nacht. So ist das, die einen kommen, die anderen gehen, ein ständiger Wechsel, der manchmal nicht leicht ist, aber das Leben umso interessanter macht.

Das waren schon die wichtigsten Neuigkeiten. Abgesehen davon habe ich mich nur gelegentlich mit Freunden getroffen, hab mir Vorträge angesehen oder wir sind schick essen gegangen. Am Wochenende möchten wir einkaufen gehen. Das haben wir uns schon lange vorgenommen, doch dafür wollen wir ins Zentrum fahren und das nimmt meist viel Zeit in Anspruch. Brauchen aber unbedingt ein paar Küchenutensilien und ich v.a. Winterkleidung. Zwar scheint die Sonne noch fast jeden Tag, aber morgens und abends wird es richtig frisch. Hab mir schon schöne Halstücher gekauft (der Wind ist tückisch) und nun brauche ich noch Handschuhe, warme Hausschuhe (das wichtigste) und evtl den einen oder anderen Pullover. Denke ich da an den Frühling in Deutschland, werde ich ganz blass vor Neid, aber euch sei es vergönnt und ich hatte schließlich lange genug Sonne.

Bevor ich es vergesse: Meinen Augen geht’s bestens *:)*.

Jetzt ist es doch schon wieder nach 11pm und ich höre das Bett rufen. Also verabschiede ich mich für den Augenblick, wünsche euch süße Träume und eine schöne Zeit.

Freitag, 1. Mai 2009

Oasis-Konzert mit Adlerblick :)

01.04.2009

Viel passiert, wo fang ich an?

Die Woche nach meinem letzten Blog war relativ ruhig. Am Samstag haben wir Gustavo´s Geburtstag noch etwas nach gefeiert, dieses Mal mit seinen Verwandten und sonst stand fast nur lernen auf dem Plan. Am Freitag hab ich dann meine Augenärztin besucht. Hat gecheckt, ob ich für eine Laser-OP in Frage komme, sprich, ob sich diese ohne Probleme durchführen lassen würde. Und wenige Minuten später hatte ich dann schon einen OP-Termin für Montag, den 27. April, in einer Klinik. Ging so schnell, dass ich es bis Montag nicht wirklich geglaubt hab. Hab also das Wochenende wie eine Verrückte gelernt, weil es hieß, ich dürfte nach der OP für mindestens eine Woche weder lesen, fernsehen, noch am PC sitzen. Und da bei mir kein Tag ohne lesen vergeht, musste ich die ganze Woche im voraus vorbereiten. Am Montag Abend stand dann auch wie versprochen meine Ärztin vor mir, da sie mir angeboten hat, mich zu begleiten. Es wurden noch die letzten beiden Tests gemacht (mit deutschen Geräten) und kaum 10 Minuten später lag ich schon im OP-Saal. Meine größte Sorge war, dass ich meine Augen nicht ruhig halten könnte, denn davor hat man mich besonders gewarnt. Bewegt man die Augen während dem Eingriff kann es sein, dass das Ergebnis nicht wird wie gewünscht. Aber da ich meinen Blick auf ein paar rote Punkte, die für mich wie ein kleiner Sternenhimmel ausgesehen haben, richten sollte, viel mir das ganze nicht schwer. Hab mich gefühlt wie auf einer Raumstation (auch wenn ich noch nie auf einer war). Und ruckizucki stand ich wieder vor Gustavo. Er meinte, er hätte es nicht einmal geschafft zwei Seiten zu lesen, da war schon alles vorbei. Hab zwei transparente Augenklappen bekommen und da ich meine Augen kaum öffnen konnte, hat meine Ärztin uns bis fast nach Hause gebracht. Brannte dann noch ein wenig, weshalb ich mich gleich ins Bett gelegt habt. Die Nacht war ruhig und am nächsten Morgen bin ich dann schon einäugig durch die Wohnung gesprungen (meine rechtes Auge wollten noch ruhen) und hab versucht festzustellen, inwieweit ich ohne Brille was erspechte. Gustavo musste dann in die Arbeit, stand aber wenige Stunden später schon wieder vor mir, um mich zur Klinik zu begleiten. Dort hat man mir die Augenklappen abgenommen und Sehtests gemacht. Ergebnis: 100% Sehstärke!!! Keine Schmerzen, durfte schon wieder alles ganz normal machen, bis auf Sport und Chlorwasser sollte ich/und soll ich auch meiden. Die einzige Spur die noch immer zu sehen ist, sind zwei rote Flecken in den Augen (Art Blutergüsse), die aber langsam schwächer werden. Hab zwei Tage danach noch brav Sonnenbrille getragen, auch abends und pass noch auf zu intensive Sonnenstrahlen auf. That´s all! Hätte wirklich nicht gedacht, dass das alles so einfach ist, da ist Blut abnehmen wesentlich unangenehmer ;). Bin gleich am Tag nach der OP wieder zu meinem Englischunterricht gegangen und so ging das Leben weiter wie immer, eben nur mit einem Adlerblick. Am Samstag gabs dann eine Babyshower (Babydusche). Das ist ein Brauch hier. Man trifft sich, bevor ein Baby auf die Welt kommt, um Geschenke auszutauschen und den künftigen Eltern alles Gute zu wünschen. Ist Gustavo´s Tante, die diese Woche entbindet. Und diese Woche hatte ich mein erstes Referat. War ich nervös! Liegt hauptsächlich an der Professorin, die sehr streng ist und dich ständig unterbricht während deiner Präsentation. Aber ist zum Glück alles gut gegangen. Bin jedenfalls erleichtert, dass ich es hinter mir hab. Hab im Anschluss Soraia besucht. Soraia ist Brasilianerin und mit einem Peruaner verheiratet. Sie ist schon etwas älter wie ich, aber ich hab sie jetzt schon richtig ins Herz geschlossen. Haben uns vorgenommen, in Zukunft öfter etwas gemeinsam zu unternehmen. Bei ihr habe ich das erste Mal einen original brasilianischen Kaffee probiert. Mmh, lecker! Und später sind Gustavo und ich dann mal auf gut Glück zum Nationalstadium gekurvt, in der Hoffnung billige Tickets für das Oasis-Konzert aufzutreiben. Man muss nur die ersten Lieder abwarten und dann hauen sie die Tickets zu Spottpreisen weiter. Haben welche für S/. 30 (ca. €7,50)/Ticket ergattert. Zwar haben wir im Endeffekt nur die Hälfte des Konzertes gesehen, aber dafür, dass wir keine Fans sind und auch nicht so viele Lieder kennen, war es eine gute Idee hinzugehen. Im Anschluss haben wir uns mit ein paar Freunden getroffen, die ebenfalls kurzfristig Karten bekommen hatten, und sind noch in ein Rock-Lokal gegangen. War ein toller Abend und wir konnten endlich mal wieder etwas abschalten.


Hab übrigens die Woche die Abschlussprüfung für meinen zweiten Englischkurs gehabt. War ein sehr gutes Ergebnis und ich würde gerne eine international anerkannte Prüfung machen, die es mir später ermöglicht, leichter an einer englischsprachigen Uni aufgenommen zu werden. Doch leider ist diese im November und da bin ich nicht mehr hier. Vielleicht ergibt sich in Deutschland die Möglichkeit. Am Dienstag geht’s wieder weiter mit Englisch. Genieße also im Moment die freien Abende.

Jetzt muss ich aber lernen. Wartet ein ganzer Berg auf mich. Freu mich von euch zu hören! Bussi